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Kann ein Portal ohne direkte Kundenansprache verkaufen?

Immer wieder lese ich Briefings von Auftraggebern, die bei der Texterstellung für ihren Shop darauf hinweisen, dass sie keine direkte Anrede des Lesers wünschen. Obwohl ich schon in einigen Beiträgen auf die Notwendigkeit einer direkten Leseransprache hingewiesen habe, möchte ich dies heute noch einmal wiederholen. In den meisten Köpfen aller Betreiber irgendwelcher Internet- Portale scheint immer noch nicht die Wichtigkeit, einen Interessenten direkt mit auf die Lesereise zu nehmen, angekommen zu sein.

Wenn es ums Verkaufen geht, und aus welchem anderen Grund werden Webtexte sonst erstellt, muss doch einfach eine direkte Ansprache, analog zum Verkaufen in der nicht virtuellen Welt, erfolgen! Gute Texte sollen gestaltet und ausgearbeitet werden, sie müssen Interesse wecken und dem User möglichst einen Mehrwert bieten. Aber wie soll das um Himmels Willen geschehen, ohne das respektvolle „Sie“?

Möchten Sie in einem Geschäft, in dem Sie einkaufen, nicht auch mit „Sie“ angesprochen werden? Oder genügt es Ihnen, wenn der Verkäufer oder die Verkäuferin Ihnen einfach irgendwelche Waren präsentiert? Natürlich nicht, denn Sie möchten nach Ihren Wünschen gefragt werden und erhoffen sich eine aufmerksame maßgeschneiderte Bedienung des netten Personals. Wie also kann verkaufen, egal wo, ohne eine direkte Anrede gelingen? Nirgendwo auf der Welt wird dies möglich sein!!

Verkaufen, das ist eine Binsenweisheit, erfolgt ausschließlich über Emotionen. Die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit der verkaufenden Damen und Herren in einem Laden entscheiden über das Kaufverhalten des Kunden. Das war schon immer so und wird sich auch in 100 Jahren nicht ändern. Die gekonnte, direkte Kommunikation ist ausschlaggebend für die Höhe des Umsatzes. Warum ist diese einfache Tatsache so schwer zu verstehen? Sind denn die vielen Portale im Internet etwas anderes, als der Laden in der City? Nein, natürlich nicht. Warum also sollen hier andere Regeln gelten als „im normalen Leben“? Dabei ist nicht nur das Verkaufen eine Kunst, sondern auch der Umgang mit dem Kunden will gelernt sein. Und gerade dieser drückt sich durch die direkte und gezielte Ansprache aus und nicht durch unpersönliche Floskeln. Der potentielle Interessent möchte „an die Hand genommen“ und wertgeschätzt werden. Je persönlicher der Text ausfällt, desto besser kann dies gelingen und damit die generelle Kaufentscheidung beeinflussen. Einfache „Aufmerksamkeitserreger“- wie zum Beispiel „Finden Sie nicht auch“?- fokussieren einen Artikel direkt auf den Leser und sind daher geeignet, sein Interesse zu wecken.